Ein kleiner Ausschnitt:
In der darauf folgenden Nacht konnte ich nur sehr schlecht schlafen. Ich wachte ständig auf und lauschte nach dem Steinbock, weil ich keinesfalls versäumen wollte, Lea zu wecken, wenn er käme, da ich es ihr versprochen hatte. Irgendwann fiel ich dann doch in einen Schlummer und träumte davon, dass der Steinbock gekommen wäre. Vorsichtig kroch ich aus dem Bett, krabbelte auf allen Vieren aus unserem Zimmer und wollte ins Schlafzimmer der Kinder hinüberschleichen. Ungeschickterweise stieß ich dabei mit dem Fuß an die Türe und sie knarrte laut und unüberhörbar. Martin schimpfte mich aus: „So. Nun hast du ihn verjagt. Der kommt nicht mehr.“ Traurig kehrte ich in mein Bett zurück und war unglücklich darüber, zumal ich am nächsten Morgen Lea würde gestehen müssen, dass ich den Steinbock verscheucht und es meine Schuld sei, dass sie ihn nun nicht gesehen hatte.
Als ich am Morgen erwachte und Martin nach dem Steinbock fragte, stellte sich heraus, dass er letzte Nacht überhaupt nicht da gewesen war. Martin meinte, wahrscheinlich hätte ihn der Blitz des Fotos zu sehr verschreckt. Ich war unbeschreiblich erleichtert, alles nur geträumt zu haben. Bedauerlicherweise kam der Steinbock in der Zeit, die wir noch in Spanien weilten, nachts gar nicht mehr, und Lea hat ihn also leider nie selbst gesehen.
Ein Artikel über mich und dieses Buch aus der Filderzeitung
und im Wochenblatt
und eine Bemerkung über dieses Werk unter online-zeitung